Vereinsgeschichte
1874 ~1926
1874
Im Jahre 1874 feierte man in Harpen ein großes Schützenfest. In der größten Freude dieses Festes zerriß eine Windboe das Festzelt. Der Verein konnte die hohen Kosten mit dem Vereinsvermögen nicht begleichen, das war das Ende des Schützenvereins, so erzählt die Chronik. Bis dato hatte der Verein das Vermächtnis des Grafen Engelbert III. bewahrt und die Bochumer Junggesellen in Harpen empfangen und ihnen geholfen, den Eichbaum aus dem Harpener Bockholt zu holen. Übernommen wurde diese Aufgabe dann von der Harpener Gemeindevertretung und einigen Bürgern. Es vergingen viele Jahrzehnte, das Schützenleben ruhte in Harpen bis zum Jahre…
1926
Im Jahr 1926 wurden die Gemeinden Gerthe und Harpen auf gemeinsames Betreiben zu einer Großgemeinde zusammengelegt. Ausschlaggebend für diese Zusammenlegung waren finanzielle Überlegungen, aber auch die Tatsache, dass eine Gemeinde mit nun rund 25.000 Einwohnern mehr Verwaltungsselbständigkeit und Geltung hatte als Orte unter 10.000 Einwohnern.
Diese neue Gemeinde sollte ursprünglich den Namen Gerthe-Harpen tragen. So war es zwischen Gerthe und Harpen vertraglich festgehalten worden. Allerdings erließ man in Berlin per Dekret, dass die neue Gemeinde den Namen Gerthe tragen soll. Die neu gewählte Gemeindevertretung und die Amtsverwaltung hielt im amtlichen Verkehr aber an Gerthe-Harpen fest. Die Postverwaltung Gerthe aber kennzeichnete den Bezirk Harpen postalisch mit Gerthe II, was zu erheblicher Unruhe in Harpen führte.
Der Gerther Schützenverein und die Gerther Gemeindevertretung begrüßten im jahr 1926 die Bochumer Maikerls in Harpen. Aber das wollten sich die wehrhaften Harpener Bürger nicht gefallen lassen. Man versuchte durch Gründung eines Bürgervereins, Harpens alte Rechte zu erhalten, unter anderem auch das jahrhundertealte Brauchtum des Bochumer Maiabendfestes. Das besagt, dass Bochums Junggesellen in jedem Jahr einen Eichbaum aus dem Bockholt in Harpen holen durften, auf Grund des Vermächtnisses des Grafen Engelbert III. von der Mark im Jahre 1388. Diese Rechte hatte in Bochum der Schützenverein (die heutige Bochumer Maiabendgesellschaft 1388 e. V.) übernommen. Und so entschloss man sich in Harpen auch wieder einen Schützenverein zu gründen.
Im Sommer 1926 wurde dann durch Betreiben vieler Harpener Bürger im damaligen Vereinslokal „Wirtschaft Fritz Fleitmann“ der Bürger-Schützen-Verein Harpen 1926 gegründet. Der Verein erreichte in Harpen großes Ansehen. Viele Bürger wurden Mitglieder, eine Fahne wurde angeschafft und gleichzeitig übernahm man die Rechte des damaligen Harpener Gemeinderates, die Bochumer Junggesellen an jedem Maiabendfest an der Stadtgrenze zu begrüßen und sie zum Bockholt zu begleiten.
1929
Schon im Jahr 1929 rüstete man zum ersten großen Schützenfest unter den Majestäten König Ernst Beck und Königin Frieda Ruwe. Ganz Harpen war auf den Beinen um das große Ereignis mitzuerleben. Der Schützenverein Harpen bestand jetzt schon aus drei Kompanien, die je ein Hauptmann anführte. Diese waren dem Bataillonsführer unterstellt, der den Rang eines Oberst bekleidete.